Meine Herzensmenschen

Ein Platz für diejenigen, die Spuren hinterlassen haben – nicht auf dem Boden, sondern in meinem Herzen.

Es gibt Menschen, die begegnen uns leise – und verändern dennoch alles. Sie bleiben nicht einfach stehen, sie bewegen etwas in uns.
Sie haben mich berührt, begleitet, herausgefordert, verstanden – oft auch dann, wenn ich mich selbst nicht mehr richtig greifen konnte.

Manche kamen in Momenten, in denen ich Halt suchte, andere waren einfach da, ohne große Worte, aber mit einem offenen Blick oder einer stillen Geste, die mehr sagte als tausend Ratschläge.
Wieder andere haben mir etwas beigebracht, ohne es zu wissen – über das Leben, die Liebe, über Mut, Vergebung oder das Loslassen.

Diese Menschen haben einen festen Platz in meinem inneren Kreis. Nicht weil sie perfekt waren – sondern weil sie echt waren.
Und weil sie mein Herz berührt haben auf eine Weise, die nicht vergeht.

Hier erzähle ich von ihnen.
Als Dank.
Als Erinnerung.
Und vielleicht auch, um dich zu ermutigen, deine Herzensmenschen wieder bewusst wahrzunehmen – oder selbst einer zu werden.

Marisa – meine beste Freundin

Es war ein Sommer 2012 in Portugal, mein erster Job in einem fremden Land, mit kaum mehr als ein paar Worten Portugiesisch im Gepäck – und einem Herz, das neugierig und offen war. Ich arbeitete als Erzieherin in einem Ferienprogramm im Freibad – Sonne, Kinderlachen, Chlorgeruch und die Aufregung, in einem neuen Land Fuß zu fassen.

Und dann war da plötzlich sie.

Marisa.

Auf den ersten Blick spürte ich: Hier ist mehr.
Da war diese Vertrautheit zwischen uns, diese unausgesprochene Nähe, fast wie Liebe – aber anders. Tiefer. Wärmer. Beständiger.
Es war der Beginn einer einzigartigen Freundschaft, wie man sie vielleicht nur einmal im Leben erlebt.

Wann immer es möglich war, trafen wir uns. Mal auf einen Kaffee, mal zum Essen. Doch eigentlich ging es uns nie um das „Was“, sondern immer um das „Wie“ – wie wir miteinander redeten.
Ehrlich. Offen. Tief.
Wir teilten unser Leben, unsere Träume, unsere Sorgen, Liebeskummer, Freudensprünge und die großen Fragen des Daseins.

Mit Marisa konnte ich immer ich selbst sein. Keine Maske. Kein „so tun als ob“.
Sie sah mich. Und ich sah sie – bis auf die Seele.
Und was ich dort fand, war ein Mensch voller Liebe, Klarheit und Mut.

Marisa fordert nichts, aber gibt alles.
Sie ist loyal, selbstlos, verlässlich – eine Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann.
Sie sagt nicht das, was ich hören möchte. Sondern das, was ich hören muss, um zu wachsen. Und genau dafür liebe ich sie.

Sie ist der Mensch, den ich mitten in der Nacht anrufen kann – ob ich gute Nachrichten teilen will, Halt brauche oder einfach nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken.
Wir lachen gemeinsam.
Wir weinen gemeinsam.
Wir tragen uns gegenseitig durch die Höhen und Tiefen des Lebens.

Marisa war meine Trauzeugin – und ist es bis heute im übertragenen Sinn geblieben. Auch in Beziehungsfragen stehen wir uns bei. Ohne Konkurrenz. Ohne Eifersucht. Ohne Missgunst.

Nur ein Wunsch zählt zwischen uns:
Dass der andere glücklich ist. Wirklich glücklich.

Wir geben einander ehrliches Feedback, manchmal auch den nötigen, liebevollen Tritt in den Hintern – und sind dankbar dafür.
Denn wir wissen: Es kommt von Herzen.

Manchmal sind unsere Seelen sich so nah, dass wir nichts sagen müssen. Dann ist es ganz still. Und diese Stille ist nicht leer – sie ist voller Kraft.
Wir müssen nicht ständig schreiben, nicht alles gemeinsam machen, nicht denselben Freundeskreis haben.
Was wir haben, ist unsere eigene kleine, kostbare Welt – eine Freundschaft, die trägt. Ohne Erwartungen. Aber mit ganz viel Wertschätzung.

Marisa, ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Glück dieser Welt.
Und ich hoffe, dass jeder Mensch, der dir begegnet, erkennt, was für ein wunderbares Geschenk du bist – so wie ich es jeden Tag tue.

Danke, dass es dich gibt.